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Tagebuch 2

Tagebuch

Am 16. September nahm sich Chloe O'Mara das Leben, indem sie sich die Pulsader durchtrennte.

Polizeiliche Ermittlungen bewiesen eindeutig einen Suizid, auch wenn die Tagebucheinträge Chloes andere Schlüsse ziehen lassen:

Eintrag 1[]

„[…]Heute bin ich in das neue Haus eingezogen. […] jedoch ist mir aufgefallen, dass mir einige Möbel fehlen. Ich brauche noch ein Nachtkästchen, eine Kommode und einen Spiegel für meinen Flur.[…]“

Eintrag 2[]

„[…]Ich habe mir besagte Möbel beschafft, auf einem Sonderverkauf, auf dem auch gebrauchte Gegenstände verkauft werden. Am besten gefällt mir der Spiegel und diese eingravierten Worte, auch wenn ich nicht weiß, was sie zu bedeuten haben, sie sind in Latein geschrieben[…]“

Eintrag 3[]

„[…] Erneut suchte mich dieser merkwürdige Traum heim […] Ich stand vor dem Spiegel und sah mein Spiegelbild, es war merkwürdig verzerrt und meine Augen waren schwarz und leer. Dann, wie aus dem Nichts erschien eine merkwürdige Kreatur hinter mir. […] Alles in allem, kam ich zu dem Entschluss, weniger Horror-Filme anzusehen.“

Eintrag 4[]

„[…] Letzte Nacht träumte ich erneut diesem komischen Traum […] Die Kreatur hat mir ins Gesicht geschlagen, und als ich aufwachte, hatte ich an eben jener Stelle einen blauen Fleck. Vielleicht habe ich mich in der Nacht beim Wälzen irgendwo angestoßen und das hat meinen Traum beeinflusst […] eine andere Erklärung finde ich nicht.“

Spiegel

Spiegel

Eintrag 5[]

„[…] Der Traum war wieder da, jedoch begann er an einer früheren Stelle […] ich sah aus einer Perspektive zu, als ob jemand hinter mir wäre und mir folgen würde, wie ich mich zum Spiegel hin bewegte und als ich da war, tauchte wieder diese Kreatur auf. Sie riss mir den Schlafanzug vom Leib und biss mir in die Hüften […] Am nächsten Morgen sah ich Bissspuren auf meiner Hüfte und die Dinge begannen, mir Angst zu machen […] Als ich mich heute vor den Spiegel stellte, meinte ich, für einen kurzen Augenblick diese Kreatur zu sehen. Ich fühlte mich unwohl… ich werde diesen Spiegel wohl entsorgen, morgen […]

Eintrag 6[]

„[…] Diese Nacht war der Horror, wieder war alles wie bisher, doch diesmal griff mich das Biest nicht an, es flüsterte mir nur etwas mit einer tiefen Stimme, in einer mir unbekannten Sprache ins Ohr. Es war etwas wie: Sie deponeas te necabo. Ich war mir fast sicher, dass es Latein war. Ich hatte genug und warf den Spiegel auf dem Sperrmüll […]

Eintrag 7[]

„[…] In dieser Nacht hatte ich einen anderen Traum, ich stand von meinem Bett auf, der Spiegel war direkt daneben. Neben mir war diese Kreatur und sie sprach zu mir: „Monui“. Wieder Latein, dann riss sie mir die Kleider von Leib, trennte einige Finger von meiner Hand, entfernte gewaltsam meine Brustwarzen von meinen Brüsten, riss mir von den übrigen Fingern die Nägel ab, zertrümmerte meine Zähne, durchbohrte meine Augen und stach mehrere Male in meinen Bauch ein. Es war brutal, und ich wollte nicht aufwachen, erst als das Monster sagte: „Cadan Sum“ hörte der Traum auf und ich wachte auf, jedoch ohne weitere Verletzungen. Den Schock meines Lebens erhielt ich, als ich den Spiegel wieder sah, direkt neben meinem Bett, wie in meinem Traum. Ich hatte ihn doch weggeworfen.[…]Ich zertrümmerte also mit dem Vorschlaghammer den Spiegel und zündete die Überreste an.

Eintrag 8[]

„[…] Wieder hatte ich einen anderen Traum, ich stand auf einem Feld, um mich war Feuer, ein brennender Kreis und diese Kreatur stand mir gegenüber. Sie flüsterte mir zu: „Fugere non potest. Speculum perdere non potest. Speclum sanctus est. Inferum mihi est et imperator inferni sum. Speculum est pars inferi et non perdendi est. Iudico animo tuus. Te necabo, Chloe!“ Dann tauchte der Spiegel vor mir auf und hinter mir sah ich massenweise bösartige, schwarze Kreaturen, die auf mich zurannten. Als sie mich erreicht hatten, endete der Traum[…] Ich wachte auf, alle Möbel waren weg, bis auf mein Bett. Vor mir stand wieder der Spiegel. Jetzt bemerkte ich, dass ein Pentagramm auf meinem Boden war, es sah eingebrannt aus, vom Radius so groß wie der Kreis aus meinem Traum. Langsam bekam ich es mit der Panik zu tun. Ich beschloss, dieses Haus zu verlassen und rief bei einigen Hotels an […] Die Suite war recht schön und nicht zu teuer. Endlich fühlte ich mich wohl.

Eintrag 9[]

„[…] Heute hatte ich erneut einen merkwürdigen Traum, aber im Vergleich zu den anderen harmlos. Ich saß in einem Steinbunker, aus der Ferne sah ich das Monster, es rief mir etwas nach: „Fugere non potest! Fugere non potest! Te Necabo!“, auf einmal tauchte der Spiegel neben mir auf und das Mauerwerk stürzte ein. Wieder fing ein Kreis um mich herum an zu brennen, es war ein Pentagramm und das Monster stand auf einmal direkt vor mir. Langsam kam es meinem Gesicht näher, die Zähne fletschend und es flüsterte: „Inferno Cealum pugnat et Inferno victor est et Imperator Inferni Imerator Ceali nunc est. Humani cadebunt. Imperator Inferi et Ceali sum, Cadan sum, deus sum, imperator maximus sum.“ Dann riss es sein Maul auf, der Unterkiefer hing sich aus und es verschlang meinen Kopf, damit wachte ich auf. Mein Zimmer stand in Flammen, und inmitten des Feuers war er. Er war da, der Spiegel.[…] Die Feuerwehr sagte, dass die Brandursache unklar wäre, aber ich wusste es besser. Mein Traum war nicht bloß ein Traum, dieses Wesen, das mich heimsuchte, wurde immer aggressiver. Ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen und besorgte mir umgehend ein lateinisches Lexikon […] nach einigen Stunden Arbeit, war ich mit dem Übersetzten fertig: Beim ersten Gespräch sagte es zu mir: „ Sie deponeas te necabo“. Es hieß wörtlich so viel wie: „Wenn du es ablegst, werde ich dich töten“, ich interpretierte es als „Wenn du ihn wegwirfst, werde ich dich
töten“. Es bezog sich wohl auf den Spiegel, es warnte mich, den Spiegel in Ruhe zu lassen. In der darauffolgenden Nacht sagte es zu mir: „monui“ ,was soviel heißt wie, „ich habe gewarnt“, außerdem sagte es „Cadan sum“, zu deutsch „Ich bin Cadan“. Anscheinend war ihm dieser Spiegel wichtig, und es war deshalb auf mich wütend, weil ich ihn wegwerfen wollte. In der letzten Nacht, die ich in meinem Haus verbrachte, sagte es zu mir: „fugere non potest. Speculum perdere non potest. Speclum sanctus est. Inferum mihi est et imperator inferni sum. Speculum est pars inferi et non perdendi est. Iudico animo tuus. Te necabo, Chloe!“ Zu Deutsch: „Du kannst nicht entkommen. Es ist nicht möglich, den Spiegel zu zerstören. Der Spiegel ist geweiht. Mir gehört die Hölle und ich bin ihr Gebieter. Der Spiegel ist Teil der Hölle und darf nicht zerstört werden. Ich urteile über deine Seele, ich werde dich töten, Chloe!“ Ein Schauer lief mir über den Rücken. In der vorherigen Nacht, rief er mir „ Fugere non potest! Fugere non potest! Te Necabo!“ zu, was bedeutet: „ Du kannst nicht entkommen, du kannst nicht entkommen, ich werde dich töten!“ Und später flüsterte er mir: „Inferno Cealum pugnat et Inferno Victor est et Imperator Inferni Imerator Ceali nunc est. Humani cadebunt. Imperator Inferi et Ceali sum, Cadan sum, deus sum, imperator maximus sum.“ ins Ohr. Diesen Satz zu übersetzen, fiel mir ohne lateinische Kenntnisse schwer, aber letztendlich kam ich auf Folgendes: Die Hölle bekämpft den Himmel und die Hölle ist der Sieger und der Gebieter der Hölle ist nun der Gebieter des Himmels. Ich bin der Gebieter des Himmels und der Hölle, ich bin Cadan, ich bin ein Gott, ich bin der höchste Gebieter.“ War das, was dieser Cadan sagte wahr? Ich suchte ein Internetcafé auf und gab bei Google „Cadan“ ein. Es erschien die ersten Seiten kein passender Treffer, dann jedoch ein Eintrag: „Cadan – Dämon des Spiegelbildes: Er ist der ranghöchste Dämon neben Luzifer, dem Gebieter der Hölle. Sein Traum ist es, Luzifer zu stürzen und den Himmel einzunehmen. Seine einzige, bekannte Verbindung zur unseren Welt ist angeblich der Höllenspiegel. Er wurde nie gefunden, aber dennoch heißt es, dass sein Besitzer mit Cadan Kontakt aufnehmen kann, und dass er das Opfer zur Ankunft Cadans in unsere Welt sein würde.“ Damit endete der Eintrag.

Wenn das, was der Eintrag sagte, wahr war, war ich das Opfer, das dieser Dämon wollte. Ich wollte Schutz, aber ich fand ihn weder zu Hause, noch anderswo, so wie es sich gezeigt hatte. Also wies ich mich selber in eine Nervenheilanstalt ein, wo man mich in eine Zwangsjacke und eine Gummizelle steckte. Es war alles andere als angenehm, aber ich fühlte mich sicher […]

Eintrag 10[]

Dämon

Dämon

„[…] Wieder hatte ich einen Traum, aber dieses Wesen, vermutlich der Dämon Cadan, sprach zu mir in meiner Muttersprache: „Chloe, du hast es nun herausgefunden. Das Ende der Welt steht bevor, ich werde dich als Opfer nehmen, um in diese Welt zu gelangen. Da Gott und seine Himmelsarmee mich von nichts mehr abhalten kann. Viel eher sind sie in der Hölle gefangen." Das Wesen fing an zu lachen. Es gibt nichts, was mich nun abhalten kann, es zu vollenden. Cadan riss mir die Kleider vom Leib und vergewaltigte mich vor den Augen aller anderen Dämonen im brennenden Pentagramm, höllisch lachend. Ich weinte, wissend, dass das hier mehr, als nur ein Traum war. Nachdem er sein Werk beendet hatte, sprach er erneut zu mir: „Du wirst nun ein Kind von mir austragen, meinen Sohn, den zukünftigen Herrscher der Erde. Du musst dein Leben opfern, damit er geboren wird. Die Geburt wird dich dein Leben kosten. Nun ist es vollendet, nun habe ich gewonnen. Endlich!“ Das Pentagramm erlosch und die Dämonen gingen weg, verschwanden in der Dunkelheit. Ich konnte mich nicht rühren. Nackt lag ich auf dem Boden, verwundet und gebrochen. Dann, endlich wachte ich auf.

[…] Als ich aufwachte, stand das Irrenhaus in Flammen, wieder war der Spiegel vor mir.

Das wurde mir alles zu viel. Ich konnte es nicht fassen, was passiert war, und kaufte mir umgehend einen Schwangerschaftstest, das Ergebnis schockierte mich keinesfalls. Ich war erst 17 Jahre alt und schwanger, obwohl ich noch Jungfrau war. Der Traum war zur Realität geworden und alles nur wegen eines Spiegels. Ich sah keinen Ausweg mehr als Suizid. Ich tue es zum Wohle der Welt. Mit mir wird Cadans Sohn sterben, das ist mein letzter Tagebuch Eintrag. Der Spiegel jedoch blieb mir bis jetzt unzerstörbar. Ich hatte ihn versteckt, aber er ist noch da draußen. Irgendjemand wird mein Schicksal teilen müssen. Gott ist fort, nur der Teufel ist da, Cadan ist da, hütet euch vor jedem Spiegel, denn er kontrolliert ihn.

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