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Körösfö

Das Dorf Körösfö

Hier eine ungarische Sage.

In einem Dörflein namens Körösfö hütete ein Hirte seine Schafe. Am Karfreitag hatte der Hirte sein Ohr ans Gras der Weide gepresst und ganz deutlich Glocken und Stimmen von vielen Menschen gehört und es seinem Großvater erzählt.

Viele Jahre vorher war Körösfö ein großer, reicher Ort mit sehr übermütigen Bewohnern. Als man ihnen sagte, dass die Kirche des Dorfes zu klein und ärmlich sei für einen so reichen Ort, ließen die Menschen einen Baumeister kommen und eine neue, große und prächtige Kirche bauen.

Die neue Kirche bekam einen goldenen Turmknauf, der so groß war, dass fünf Eimer Wein hereinpassten. Das goldene Kreuz der Kirche sah man schon zehn Stunden weiter entfernt.

Die Kinder der Leute waren böse. Sie arbeiteten nicht mehr, wurden beim Essen und Trinken sehr wählerisch und jagten den Schullehrer davon. An seiner Stelle kam ein Gelehrter, der den Kindern von Afrika und Indien erzählte, ihnen aber nichts über ihre Heimat beibrachte.

Nach dem Tod des Pfarrers glaubte niemand mehr im Dorf an Gott. Es war ein großes Tanzfest geplant. Weil es keinen Saal im Dorf gab, der groß genug war, entschlossen die jungen Leute sich, das Fest in der leerstehenden Kirche zu feiern. Einige ältere Leute rieten ihnen davon ab, wurden aber nur ausgelacht.

Auf dem Höhepunkt des Festes gab es einen furchtbaren Blitz und lauten Donner. Durch den Blitz entstand ein Abgrund, der die Kirche, alle Menschen darin sowie alle Häuser im Dorf Körösfö verschlang.

Die übermütigen Menschen hatten nicht beachtet, dass sie mit dem Fest nicht nur die Kirche entweiht hatten, sondern es auch noch an einem Karfreitag getan hatten. Deshalb sollen sie immer noch zu hören sein. Auch der Hirte hörte sie, wusste aber zuerst nicht, was es bedeutete, bis sein Großvater es ihm erzählte.

Anmerkungen[]

  • Das Dorf Körösfö gibt es wirklich, heute gehört es jedoch zu Rumänien.
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